Waldorfpädagogik

Was ist Waldorfpädagogik überhaupt?

Pädagogische Grundlagen
Die Walddorfpädagogik wurde am Ende des 19. Jahrhunderts von Rudolf Steiner (1861-1925) begründet und ist eng mit den reformpädagogischen Ansätzen dieser Zeit verbunden. Grundlage der Pädagogik ist das „anthroposophische Menschenbild“ Rudolf Steiners. Für die Pädagogik von großer Bedeutung ist dabei das Prinzip der Siebenjahreszyklen (sogenannten „Jahrsiebte“), in die Rudolf Steiner die kindliche Entwicklung einteilt. Entsprechend dieser Einteilung in Jahrsiebte erfordert die Erziehung der Kinder unterschiedliche pädagogische Vorgehensweisen. Im ersten Jahrsiebt von der Geburt bis zum Zahnwechsel (0-7 Jahre) lernt das Kind durch „Vorbild und Nachahmung“. Das zweite Jahrsiebt, Zahnwechsel bis Pubertät , ist geprägt von dem Prinzip der „Nachfolge und Autorität“. Während im dritten Jahrsiebt die „Urteilskraft und der freie Verstand“ entfaltet wird. Die Folgerung, die Rudolf Steiner für die Erziehung und den Unterricht aus dieser Erkenntnis zieht, ist, dass man sich dafür hüten sollte, zu früh und einseitig die rein kognitiven Fähigkeiten des Kindes zu fördern, weil sich sonst andere Fähigkeiten wie z.B. die Gedächtnis- und Phantasiekräfte nicht entwickeln können. Dies führt zu einer starken Betonung der künstlerischen-kreativen, aber auch handwerklich-praktischen Ausrichtung in seiner Pädagogik, wie sie sich dann auch im Lehrplan der Waldorfschulen und der Waldorfkindergartenpädagogik finden lässt. Auch hier ist Rudolf Steiner Teil der Reformpädagogik seiner Zeit, die ja eine Schulung von „Kopf, Herz und Verstand“ einfordert. Rudolf Steiner formuliert entsprechend sinngemäß, die Erziehung müsse „Denken, Fühlen und Wollen“ berücksichtigen und dazu beitragen diese Kräfte zu entwickeln. Das folgende Zitat von Rudolf Steiner kann vielleicht am besten das Anliegen der Waldorfpädagogik zusammenfassen:
„Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen, in Liebe erziehen und in Freiheit entlassen.“